Unser EGO – unsere SEELE / aus unserer Sicht und Betrachtungsweise
Viele stellen sich doch immer wieder die Frage: bin ich im Ego oder handle ich aus der Seele, aus dem Unbewussten heraus?
Oder die Frage: wann ist es Liebe, die aus dem Ego (also dem Kopf) kommt und wann ist es Liebe, die aus der Seele kommt?
Viele hören immer wieder: hör auf dein Herz, dann spricht deine Seele.
Was ist es denn also unser Ego? Und unsere Seele? Das Ego, also das ICH, die eigentliche Persönlichkeit und nicht die Seele wird schon im Mutterleib von den Gefühlen der Mutter geprägt. Es hängt auch zusammen mit dem Gehirn, dem neurologischen System, dem Hormonsystem, den genetischen Informationen, mit den Prägungen im Mutterleib und mit den Prägungen in der Kindheit, im Elternhaus, im Umfeld, in der Kultur, welche Epoche es ist. Und all das formt die Persönlichkeit, also unser Ego.
Die Seele wird geprägt von der Summe ihrer Erfahrungen, ihrer Erkenntnisse, ihren Lebensaufgaben die sich gewählt hat. Bei all ihren Inkarnationen hat sie etwas erkannt, gelernt und darauf baut sie auf und entwickelt sich immer weiter. gleichzeitig hat sie auch Zugriff auf den Ursprung von allem SEIN, auf das Allwissen.
Wenn die Seele in den Körper inkarniert, dann entsteht unsere Mischpersönlichkeit. Es gibt Fähigkeiten, Talente, Grundvoraussetzungen, Grenzen des physischen Körpers, über welche die Seele nicht gehen kann.
Es ist wie bei den Autos. Jeder hat einen anderen Fahrstil, auch wenn es dasselbe Auto ist. So ist es auch mit unseren Körpern, die ich auch immer gerne Körperfahrzeuge nenne.
Wenn die Seele in einen Körper inkarniert, identifiziert sie sich immer mehr und mehr mit dieser Persönlichkeit von diesem Körper. Der Charakter der Seele tritt in den Hintergrund. Wir vergessen, wer wir eigentlich sind und leben immer mehr die Persönlichkeit dieses Körpers.
Lange Zeit war die Wissenschaft der Ansicht, dass Emotionen von Geburt an Teil des zerebralen Aufbaues des Gehirns sind und bereits in die Struktur des Gehirns integriert sind. Aber das sind sie nicht. Sie werden durch die laufenden Reaktionen auf Lebenserfahrungen konstruiert. Man hat viel mehr Macht darüber, die eigenen emotionale Realität zu regulieren, als man glauben mag. Emotionen sind nicht im Gehirn eingebaut. Sie sind keine Veranlagungen, sie sind erlernt. Sie werden durch Einschätzungen, Vermutungen und Ahnungen geprägt. Sie sind der bestmögliche Versuch zu wissen, wie man auf schwierige Situationen reagieren kann oder soll. Sie sind das Ergebnis von Vermutungen, die sich aus der Erinnerung darüber speisen, wie man in der Vergangenheit mit Hoffnung und Abwehr umgegangen ist.
Diese gewählten Antworten bilden kann reaktive emotionale Schichten oder emotionale Überlagerungen, die den gegenwärtigen Alltag beherrschen. Emotionen sind oft auch ein Schutz der Ego-Strukturen. Meist hat man gelernt, dass man sich auf seine Emotionen verlassen kann und schützt diese als wichtige Reaktionen, die uns dabei unterstützen so zu sein, wie wir sind.
Vielleicht möchtest du ganz heimlich lieber weinen um andere zu kontrollieren oder findest Rationalisierungen für deine Emotionen um Gründe dafür zu haben, dass du in deiner Opferrolle bleiben kannst. Du wirst zu einer hilflosen Person, mit der man sich selbst mit der Zeit voll identifiziert hat. Das Weinen, das Leiden ist oft sogar eine Überlebenssituation geworden für schwierige Situationen. Es hat vielleicht als Mittel gedient, um Mitleid und Unterstützung zu bekommen. Oder wenn du deine Beherrschung verlierst, kann es auch sein, dass du damit die Kontrolle über andere fühlst. Diese emotionalen Reaktionsszenarien stehen immer in Bezug zu der eigenen Geschichte in der Vergangenheit. Man entschuldigt dies dann meist mit den Worten: Ich bin so, weil mir das passiert ist. Sobald man also glaubt, dass man jemand Bestimmtes ist oder hofft zu sein, stellen sich Emotionen ein, um diesen Motivationen zu dienen und sie zu verteidigen.
Das Ego zu überwinden bedeutet sich dessen bewusst zu werden. Sich bewusst zu werden, dass gewisse Emotionen, die wir empfinden, nicht unserem wahren Selbst entsprechen.
Wir unterscheiden also immer zwischen Emotion und Gefühl. Das Ego hat Emotionen und die Seele hat Gefühle.
Wenn du, der/die das liest anderer Meinung dazu seid, ist das natürlich voll OK. Es gibt wahrscheinlich dazu so viele Sichtweisen, wie es Menschen gibt. Und das ist auch gut so. Denn die Meinung und Sichtweisen von anderen Menschen zu respektieren ist eines unserer größten Themen, nicht nur in der Praxis. Würden das alle so halten, könnten wir alle voll und ganz in unserer Würde leben, in unserer Eigenverantwortung, Eigenmacht und Selbstliebe. Aber wie wir wissen, ist das hier auf Erden nicht so.
Nun, also das Ego zu überwinden bedeutet sich dessen erstmal bewusst zu werden. Sich bewusst darüber zu werden, dass gewisse Emotionen die wir empfinden nicht unserem wahren Selbst entsprechen, wie schon erwähnt. Hier sprechen wir u.a. von Wut, Neid, Hass, Jähzorn…..usw.
Was eine Emotion und was ein Gefühl ist, lässt sich in jeder Meditation sehr einfach unterscheiden. Gefühle lassen sich ins Unendliche ausdehnen, genauso, wie unsere Seele unendlich ist.
Emotionen sind dagegen begrenzt. Bist du wütend, traurig, ängstlich setz dich einfach hin und versucht auf diesen Zustand hinauf zu meditieren. Aber nicht versuchen, diese Emotionen wegzudenken, sondern im Gegenteil, sie groß werden zu lassen. Du wirst merken, dass das nicht geht. Sie werden wohl größer, aber irgendwann kommt das Stopp. Vielleicht zerplatzt diese Emotion sogar wie eine Seifenblase und sie ist weg.
Gefühle, wie z.B. der tiefe innere Friede gehören zu unserem wahren Selbst. Wenn wir also das Prinzip der Wiederholung als Weg in die Freiheit sehen, ist der erste Schritt immer das emotionale Programm zu ändern. Emotional zurücktreten und sich selbst gewahr zu werden. Zu fühlen, was wirklich die eigene Angelegenheit ist und aufzuhören, andere verändern zu wollen.
Wir befinden uns sooft in den Gedanken und Angelegenheit der anderen Menschen und haben so viele Sätze wie – du solltest nicht, du könntest doch, willst du nicht endlich ……
Aber je mehr du dich um andere kümmerst was andere Menschen zu tun haben, desto weniger bist du bei dir selbst. Wir glauben oft, dass es uns besser geht, wenn der andere sich ändert, aber das ist nicht so. Durch das Verändern wollen des Anderen verhindern wir unweigerlich, dass wir selbst an oder bei uns etwas verändern. Und innerlich entsteht dann eine Leere, die wir auch fühlen können.
Respektieren wir die Anderen und fragen uns vielleicht lieber einmal, was wir an uns ablehnen? Wo bin ich das, was mir der Andere zeigt und was ich an diesem Menschen so ablehne? Wen kenne ich, der genauso ist oder war, wie ich? Fang an, ganz liebevoll deine eigenen Baustellen zu klären und Verantwortung für dich selbst zu übernehmen. So kommst du ganz selbstverständlich in deine Eigenmacht, Eigenkraft und kannst deine ganze Würde und deinen eigenen Seelenausdruck leben. Du kannst deiner eigenen, wahrhaftigen Persönlichkeit Raum geben und dich entfalten.
Sag auf einmal NEIN und damit klar JA zu dir selbst